[EIS] – Sofortbildkammern

Das Künst­lerduo neutro präsen­tiert mit [EIS] sechs­und­achtzig Einblicke in ihre »Sofort­bild­kammern«. Anfangs wirken die dort insze­nierten Bilder sehr kühl. Die Bezüge zu den Textfrag­menten bleiben dabei oft rätselhaft. Momente einer Liebes­be­ziehung scheinen blitz­licht­artig auf. Doch im Weiter­lesen zeigt sich schnell, dass unter dieser glatten, unter­kühlten Oberfläche etwas nicht stimmt, etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Wie das spröde Eis bekommt die erstarrte Oberfläche plötzlich Sprünge, breiten sich tiefe Risse aus, werden Abgründe sichtbar und man droht in die Räume darunter einzu­brechen. Keineswegs versprechen die Öffnungen dabei eine Weite, vielmehr sind die sich zeigenden Räume beklem­mende Kammern, in deren Ecken bald Ahnungen nisten und sich verbreiten, wenn man die Leerstellen zwischen den Textfrag­menten und Bildern mit eigenen Erfah­rungen und Assozia­tionen zu füllen beginnt.